Am Mittwochvormittag öffnete das „Menschen Museum“ in Berlin am Alexanderplatz seine Pforten. Obwohl die Museumsausstellung mit plastinierten Leichen sehr umstritten ist und es im Vorfeld der Eröffnung zu einem Rechtsstreit kam, blieb offener Proteste aus. Dennoch kamen aber kaum Besucher.
Das „Menschen Museum“ mit Gunther von Hagens Körperwelten-Ausstellung bleibt umstritten. Während „Körperwelten“ in der Vergangenheit als Wanderausstellung konzipiert war, wurde nun ein Museum mit einer Dauerausstellung am Berliner Alexanderplatz eingerichtet. An prominenter Stelle, unmittelbar unter dem Berliner Fernsehturm sind rund 20 Ganzkörper-Plastinate in unterschiedliche Posen zu sehen. Da nicht klar war, ob die Ausstellung die Maßgaben des Bestattungsgesetzes erfüllt, verzögerte sich bislang die Eröffnung des „Menschen Museums“. Und nach wie vor steht ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg dazu noch aus.
Protest gegen das „Menschen Museum“ nicht nur von kirchlicher Seite
Die evangelische Kirche hat schon einen Gottesdient mit anschließendem Trauermarsch geplant, um ihre Ablehnung der Körperwelten-Ausstellung zu demonstrieren. Aber auch seitens der Politik sowie von Medienvertretern und Privatpersonen wurde immer wieder Kritik laut. Insbesondere wird den Machern des Museums vorgeworfen, dass man verstorbene Menschen nicht ausstellen solle und dass die toten Körper letztlich nur einer Befriedigung der Sensationslust dienten. Ob die Kritiker richtig liegen, muss jeder selbst entscheiden. Dass sich das „Menschen Museum“ direkt am Berliner Alexanderplatz befindet, lässt jedenfalls vermuten, dass hinter dem Museum auch ein starkes kommerzielles Interesse steht.
